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Forum zur Europäischen Bürgerinitiative

Seien Sie mutig: Start einer Europäischen Bürgerinitiative, Say Civic Engagement Workshop Participants

Aktualisiert am: 14 October 2024

Mascha studiert Soziale Arbeit an der Fachhochschule Landshut und Nikos studiert Medizin an der LMU München. Sie trafen sich auf dem Workshop Civic Engagement auf EU-Ebene im Rahmen der Sommerakademie 2024 im Bildungszentrum des Klosters Banz. 

In diesem gemeinsam verfassten Artikel teilen sie ihr neu erworbenes Wissen über die Europäische Bürgerinitiative und ihre Begeisterung für eine aktive Bürgerbeteiligung auf EU-Ebene. Hier ist, was sie zu sagen haben:

„Die ganze Idee hinter der Europäischen Bürgerinitiative hat uns fasziniert und beeindruckt. Wir wollen diese Form des Engagements in unseren Köpfen behalten – insbesondere als Bürgerinnen und Bürger der EU und als Gläubige einer starken Demokratie.“

Demokratie hat keinen Sinn, wenn wir sie nicht aktiv mitgestalten – das ist eine Überzeugung, die wir alle in der Sommerakademie teilen, die von verschiedenen Stiftungen in Deutschland organisiert wird. Der Schwerpunkt lag mehr auf Maßnahmen als auf dem Warum, insbesondere auf EU-Ebene.

Während des Workshops „Bürgerliches Engagement auf EU-Ebene“ hatten wir jedoch eine tiefgreifende Erkenntnis, die über unsere bisherigen Erfahrungen hinausging.

Die meisten von uns waren mit nationalen Petitionen vertraut, nachdem sie in der Vergangenheit ein oder zwei unterzeichnet hatten. Das Lernen über die Europäische Bürgerinitiative (EBI) hat jedoch sowohl neue Möglichkeiten als auch herausfordernde Realitäten aufgezeigt. Es war das erste Mal, dass wir wirklich verstanden haben, wie die Bürger die Politik auf EU-Ebene beeinflussen können - aber wir wurden uns auch der erheblichen Hindernisse bewusst, die damit verbunden sind.

Illustration of a person pondering next to a petition form with a lightbulb and question mark, symbolising ideas and curiosity

Das Versprechen der EBI ist einfach: Bürger können Rechtsvorschriften vorschlagen, wenn sie eine Million Unterschriften aus mindestens sieben EU-Ländern sammeln. Diese Idee empfand sich als ermächtigend und machte die EU zugänglicher. Es war ein Moment der Erkenntnis für uns, dass wir als Bürger eine direkte Rolle bei der Gestaltung der EU-Politik spielen könnten. 

„Wir fühlten uns nicht mehr als passive Beobachter von Entscheidungen der Gesetzgeber, sondern als aktive Teilnehmer am demokratischen Prozess in Europa. Unser anfänglicher Optimismus kollidierte jedoch schnell mit einigen harten Realitäten.

Bei vielen EBI entsprach das Follow-up nicht den Erwartungen der Organisatoren. Dies hat Anlass zu Bedenken darüber gegeben, wie die Europäische Kommission mit den Beiträgen der Bürgerinnen und Bürger umgeht. Während das Instrument vorhanden ist, bleibt seine Wirksamkeit bei der Herbeiführung echter Veränderungen fraglich.

Illustration of people engaging in conversation, surrounded by large speech bubbles

Auch der Prozess selbst ist mit Herausforderungen behaftet. Das Sammeln von einer Million Unterschriften aus sieben Ländern mag theoretisch einfach erscheinen, ist aber in der Praxis äußerst komplex. Die Kampagnen können in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlich sein, und die Navigation durch diese Rahmen kann für normale Bürger ohne institutionelle Unterstützung überwältigend sein. Aber hier haben wir eine weitere wichtige Erkenntnis: Demokratie gedeiht, wenn die Bürger zusammenarbeiten. Das Forum der Europäischen Bürgerinitiative bietet wichtige Unterstützung, die die Bürgerinnen und Bürger zur Zusammenarbeit bei der Gestaltung der EU motiviert.

Trotz der bestehenden Schwierigkeiten bleibt die EBI ein wirksames Instrument. Seine grenzüberschreitende Natur fördert die Zusammenarbeit und ermöglicht es Bürgern aus verschiedenen Ländern, sich um gemeinsame Anliegen zu vereinigen. Dieser Aspekt der EBI ist vielleicht ihr wichtigstes Merkmal, denn er fördert ein Gefühl der europäischen Solidarität und öffnet die Tür zu groß angelegten kollektiven Maßnahmen.

Illustration of Europe with the European flag of yellow stars with a group of people high-fiving each other

Durch die Präsentation des Teams des EBI-Forums erhielten wir praktische Einblicke in die Einführung und Förderung einer EBI. Obwohl herausfordernd, ist der Prozess nicht unmöglich. Mit der richtigen Anleitung, Unterstützung und Entschlossenheit können die Bürger immer noch etwas bewirken. Der Erfolg hängt jedoch nicht nur von der harten Arbeit der Initiatoren ab; Sie stützt sich auch auf die Bereitschaft der Europäischen Kommission, auf diese Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger zu reagieren.

Für uns hat die EBI einen neuen Weg für bürgerschaftliches Engagement eröffnet, der es uns ermöglicht, aktiv an der Gestaltung der europäischen Politik mitzuwirken. Wir haben jedoch auch erkannt, dass unsere Bemühungen ohne bedeutende institutionelle Reformen ins Abseits gedrängt werden könnten. Um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen, müssen wir diese Instrumente nicht nur verstehen und wirksam einsetzen, sondern uns auch für Veränderungen einsetzen, die die EU integrativer machen und auf Bürgerinnen und Bürger wie uns reagieren.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Europäischen Bürgerinitiative gemacht? Hatten Sie auch ein ähnliches Gefühl wie wir, als Sie zum ersten Mal von diesem Thema hörten? Lassen Sie uns darüber in den Kommentaren unten sprechen!

 

 

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Autoren

Mascha Buchwald, Nikos Diederichs

Mascha studiert Soziale Arbeit an der Fachhochschule Landshut. 

Nikos studiert Medizin an der LMU München

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