Zum Hauptinhalt
Forum zur Europäischen Bürgerinitiative

Europäische Bürgerinitiative: den Bürgerinnen und Bürgern das Vertrauen geben, die Initiative zu ergreifen

Aktualisiert am: 28/03/2019

Die Roadshow der Europäischen Bürgerinitiative startete am 13. März 2018 mit einem halbtägigen Workshop zum Wissensaustausch in Valletta (Malta) ihr zweites Jahr. Nach einem erfolgreichen ersten Jahr, das durch Europa reiste und mit Bürgerinnen und Bürgern in Bulgarien, Litauen, Polen, der Tschechischen Republik, Frankreich, Portugal und Österreich zusammentraf, setzte sich das Kampagnenteam erneut ein, um engagiertere Bürgerinnen und Bürger zu treffen und das Bewusstsein für die Europäische Bürgerinitiative als Instrument der partizipativen Demokratie weiter zu schärfen.

Der halbtägige Workshop zum Wissensaustausch in Valletta war der erste Stopp einer zehnländischen europäischen Tour, die bis Ende des Jahres die Roadshow in den Niederlanden, Rumänien, Finnland, Estland, Spanien, Griechenland, der Slowakei, Slowenien und Belgien besuchen wird.

An dem Workshop nahmen Bürgerinnen und Bürger aus der Zivilgesellschaft teil, die in einer Vielzahl von Bereichen tätig und im Bereich der partizipativen Demokratie tätig sind. Ziel des Workshops war es, den Teilnehmern nützliche Informationen über die Europäische Bürgerinitiative zur Verfügung zu stellen, ihr Wissen über das Instrument zu erweitern und ihnen das Vertrauen zu geben, die Initiative zu ergreifen.

 

 

Adrian Dominic Ellul, Vizepräsident des maltesischen Jugendrates, moderierte die Konferenz, die eine informelle und partizipative Atmosphäre bot, in der die Teilnehmer ermutigt wurden, sich aktiv zu engagieren.

 

 „Apathie“ – die größte Herausforderung für Demokratie und politisches Engagement

Apathie. Dies war das Schlüsselwort, das aus dem Gespräch zwischen dem Moderator Adrian Dominic Ellul, Yana Pargova, dem Kampagnenmanager #EUTakeTheInitiative, Mélissa Capiot, der Koordinatorin der Kampagne #EUTakeTheInitiative und den Teilnehmern hervorging. Das Publikum brachte seine Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass immer mehr Bürger in ganz Europa ein starkes Gefühl der Gleichgültigkeit entwickeln und sich von der Nutzung ihrer Rechte als Bürger abwenden.

Dieses Gefühl der Apathie beruht auf dem wachsenden Gedanken, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht von ihren Vertretern gehört werden und dass sich ihr Handeln nicht wirklich ändern kann. Die Teilnehmer betonten jedoch, dass die Europäische Bürgerinitiative ein positives Instrument zur Bekämpfung von Apathie sei, und wollten mehr darüber erfahren. Viele Teilnehmer machten deutlich, dass sie sich stärker einbringen möchten, aber nicht unbedingt wissen, wie sie sich beteiligen möchten. Sie stimmten darin überein, dass die Europäische Bürgerinitiative ihnen einen guten Arbeitsrahmen und Möglichkeiten bietet, Änderungen vorzuschlagen.

 

 

„Maltas politische Szene und aktive Bürgerschaft“

 

Die Teilnehmer bezogen sich während des Gesprächs auf die politische Landschaft Maltas und gaben Aufschluss über eine tief verwurzelte politische Dualität. Sie erklärten, dass Politik eine Familiensache sei und großen Einfluss auf die maltesischen Bürger und ihr tägliches Leben habe. Die Teilnehmer diskutierten darüber, ob dieser Faktor für eine aktive Bürgerschaft von Vorteil ist oder nicht. Der Raum war in dieser Frage recht gespalten, und einige gaben an, dass sich die politische Landschaft nicht ändern werde, weshalb die Bemühungen um eine stärkere Einbeziehung oft komplizierter seien, während andere meinten, dass ein gewisser Wandel in Gang gesetzt werden könne, insbesondere durch Instrumente wie die Europäische Bürgerinitiative oder den Bürgerdialog.

Wo ist die Jugend?“

Das Gespräch wurde zum Thema „Engagement junger Menschen“ fortgesetzt. Malta ist eines der drei europäischen Länder, in denen das Wahlalter unter 18 Jahren liegt (die anderen beiden Länder umfassen: Österreich 16 und Griechenland 17). Im vergangenen Jahr hat Malta das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt. Die Teilnehmer brachten ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass die Jugend nicht genug über die Politik weiß oder nicht genügend Interesse daran zeigt, eine so wichtige Rolle zu spielen. Sie betonten ferner, dass die Jugend heutzutage nicht ausreichend einbezogen werde und dass Lösungen gefunden werden müssten, um sie auf die sie betreffenden gesellschaftlichen Probleme aufmerksam zu machen. Adrian Dominic Ellul weist darauf hin, dass der maltesische Jugendrat Maßnahmen ergreift, um mehr Informationen über Politik, aktive Bürgerschaft, partizipative Demokratie usw. in die Lehrpläne der Schulen aufzunehmen.

Zusammenkommen, um Ideen zu diskutieren und auszutauschen

Nach einer fruchtbaren offenen Diskussion gab eine Breakout-Sitzung zur Förderung einer Bürgerinitiative den Teilnehmern ein weiteres Mitspracherecht und gab ihnen nützliche Tipps und Instrumente für die Einleitung einer Initiative.

 

Obwohl die Gruppe einige Herausforderungen ermittelt hat, waren sie sehr positiv in Bezug auf die Europäische Bürgerinitiative und nannte viele Lösungen zur Überwindung der Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sein könnte. Das wichtigste Ergebnis war die einhellige Auffassung, dass eine Initiative positiv durchgeführt werden muss, um eine Debatte anzustoßen, um zu erreichen, dass die Menschen sprechen und handeln. Eine der wichtigsten Ideen, die auf den Weg gebracht wurden, ist die Notwendigkeit, die Initiative zu humanisieren, sie für das allgemeine Publikum leicht verständlich und verständlich zu machen, damit sich die Menschen einbringen wollen.

Die Gruppe brachte auch einige innovative Ideen vor, wie z. B.:

  • Einrichtung eines Mentoring-Programms zur Erleichterung des Zugangs mit früheren Organisatoren von Initiativen;
  • Benennung von Botschaftern und Influencern, um eine Initiative zu fördern und sichtbarer zu machen;
  • Begegnung freier Denker bei Veranstaltungen, Workshops usw.

Insgesamt bot der Workshop den Teilnehmern Gelegenheit, ihre Ideen und Anliegen auszutauschen. Wir freuen uns darauf, im Rahmen der Demokratie Alive mehr Bürgerinnen und Bürger in den Niederlanden zu treffen! Festival, unser nächstes Halt in diesem Jahr.

Kommentieren

Um Kommentare hinzuzufügen, müssen Sie sich authentifizieren oder registrieren.
Haftungsausschluss: Die im EBI-Forum vorgebrachten Meinungen spiegeln lediglich die Auffassungen ihrer Verfasser/innen wider und repräsentieren in keiner Weise den offiziellen Standpunkt der Europäischen Kommission oder der Europäischen Union.