Im März 2025 erklärten die Organisatoren der Europäischen Bürgerinitiative „Water-Smart and Resilient Europe“ in einem Artikel über das Forum ihre Forderung nach stärkeren Maßnahmen der EU, um den Zugang zu Wasser als Grundrecht sicherzustellen und der Wasserresilienz in allen Politikbereichen Vorrang einzuräumen.
Fünf Monate später kehren wir zu den Organisatoren zurück – nicht nur, weil das Thema nach wie vor dringlich ist, sondern weil ihr Ansatz für Kampagnen nützliche Lehren für künftige EBI-Organisatoren bietet.
Seit ihrer Registrierunghat die Initiative ihre Kommunikationsstrategie weiterentwickelt, um die Bürgerinnen und Bürger wirksamer zu erreichen, indem sie klare, zugängliche Botschaften in allen EU-Sprachen hervorhebt und über die Brüsseler Terminologie hinausgeht. Die Kampagne hat auch ein breites Netzwerk von Mitgliedsorganisationen in ganz Europa aktiviert und gezeigt, wie EBI-Kampagnen durch lokale Multiplikatoren skaliert werden können. Entscheidend ist, dass die Organisatoren die EBI weiterhin als partizipatives Instrument gestalten, das die Menschen in die Lage versetzt, Einfluss auf die Politik auf europäischer Ebene zu nehmen.
Während die Initiative noch bis Oktober 2025 Zeit hat, um die Phase der Unterschriftensammlung abzuschließen, reflektiert der Organisator Piotr Sadowski von Volonteurope, was das Team gelernt hat, wie sie sich angepasst haben und warum Klarheit und Koalitionsbildung an der Basis genauso wichtig sind wie die Botschaft selbst.
Piotr Sadowski: Wir haben uns für die EBI entschieden, weil sie das Instrument der partizipativen Demokratie ist, das den EU-Bürgern zur Verfügung steht, um Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Es existiert in den Verträgen und steht uns allen offen – aber es ist auch ein technisch komplexes Instrument.
Stärkung der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Die eigentliche Herausforderung besteht darin, von einer Idee zu einer genehmigten und registrierten Initiative überzugehen – und sie dann wirksam auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Dazu braucht es ein starkes Koordinationsteam: Gleichgesinnte mit unterschiedlichem Hintergrund, die die Werte der Kampagne teilen.
Unterstützungsstrukturen wie das EBI-Forum waren sehr nützlich. Sie haben uns erklärt, wie wir Sichtbarkeit gewinnen, mit erfahrenen Medienschaffenden in Kontakt treten und unsere Kommunikation verfeinern können. Als ich unseren ersten Artikel im Forum veröffentlicht habe, fand ich den Feedback-Prozess sehr hilfreich. Dieses Hin und Her im Bearbeitungsprozess hat dazu beigetragen, dass unsere Botschaft nicht nur zugänglich war, sondern auch für Leser in ganz Europa von Bedeutung war.
Es geht darum, das Bewusstsein für die dringenden Probleme zu schärfen, die auf dem Spiel stehen – Wasserknappheit, EU-Werte und wer entscheidet, wie Wasser geregelt wird.
Bei dieser EBI geht es darum, Menschen und Gemeinschaften zu stärken. Wir möchten, dass die Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass Wasser wertvoll ist und dass sie das Recht haben, die Verwaltung und den Zugang zu Wasser zu gestalten. Es handelt sich nicht nur um ein politisches Thema; Es geht um Gerechtigkeit und langfristiges Überleben. Es geht darum, den Trend umzukehren, bevor es zu spät ist.
Wir glauben, dass der Zugang zu Wasser ein grundlegendes Menschenrecht ist und dass Wasser ein öffentliches Gut bleiben muss. Aber mehr als 10 Millionen Menschen in Europa kämpfen um den Zugang zu sauberem Wasser. Das sollte nicht als Privileg behandelt werden.
Von „Right2Water“ zu „Water Resilience“
Diese Initiative baut auf dem Erbe der ersten erfolgreichen EBI „Right2Water“ auf, mit der vor über zehn Jahren Gewerkschaften, Gemeinschaften und zivilgesellschaftliche Gruppen in ganz Europa mobilisiert wurden. Bei Volonteurope haben wir ihre Leistung anerkannt, indem wir ihnen damals den Titel „Kampagne des Jahres“ verliehen haben.
Heute setzen wir diesen Kampf fort, aber mit einem breiteren Fokus: Wasserresilienz. Da die Europäische Kommission derzeit ihre Wasserresilienzstrategie angenommen hat, möchten wir sicherstellen, dass alle Menschen, die die EU als ihre Heimat bezeichnen, ein Mitspracherecht bei der Wasserbewirtschaftung haben.
Unsere Initiative bekräftigt Wasser als öffentliches Gut, setzt sich aber auch für eine intelligentere, inklusivere Governance auf allen Ebenen ein.
Lehren aus dem Feld
Eines der ersten Dinge, die wir gelernt haben, ist die Bedeutung des Ausstiegs aus der „Brüsseler Blase“. Innerhalb der EU-Institutionen weiß jeder, was eine EBI ist. Aber draußen brauchen wir eine andere Sprache – eine, die klar und einfach ist und bei echten Menschen Anklang findet.
Bei der Einreichung des EBI-Vorschlags ist die technische Genauigkeit von wesentlicher Bedeutung, um die Prüfungen der Kommission zu bestehen. Aber sobald Sie genehmigt sind, muss sich Ihr Fokus verschieben: Sie müssen auf eine art und weise sprechen, die sich über regionen und gemeinden hinweg verbindet.
Und Sie müssen in so vielen Sprachen wie möglich kommunizieren – nicht nur in Englisch, Französisch oder Deutsch. Unsere Website bietet beispielsweise Nachrichten in allen EU-Amtssprachen, um sicherzustellen, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt.
Es ist auch von entscheidender Bedeutung, eine breite Unterstützungsbasis aufzubauen. Unsere Kampagne umfasst Organisatoren aus verschiedenen Ländern und profitiert vom starken Netzwerk der Volonteurope-Mitglieder, die innerhalb ihrer Gemeinden als Multiplikatoren fungieren.
Aufbau von Koalitionen und Mobilisierung von Basisunterstützung
Ich kann den ganzen Tag in Brüssel über die Bedeutung dieser EBI sprechen – aber wirklicher Erfolg findet vor Ort statt. Es geht darum, erklären zu können, warum es Ihnen wichtig ist, wofür Sie kämpfen und warum es wichtig ist – für jeden, überall in Europa.
Wir arbeiten nie isoliert. Die wahre Stärke einer EBI liegt in der Verbindung – mit Organisationen der Zivilgesellschaft, mit Netzwerken und mit einfachen Bürgern. Wenn wir diese Beziehungen aufbauen, entstehen unerwartete Synergien, die unsere Ziele verstärken und erweitern. So wird aus einer Basiskampagne eine kollektive Bewegung.
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Die im EBI-Forum vorgebrachten Meinungen spiegeln lediglich die Auffassungen ihrer Verfasser/innen wider und repräsentieren in keiner Weise den offiziellen Standpunkt der Europäischen Kommission oder der Europäischen Union.




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